Auch der Schweizer Seilziehsport muss sich den durch die Pandemie gegebenen Massnahmen anpassen. Deshalb fand der Saisonstart der Gontnerinnen nicht wie geplant am Heimturnier am 16. Mai 2021 statt, sondern am vergangenen Wochenende mit einem offenen Turnier (nicht zur Schweizermeisterschaft zählendem Wettkampf) in Mosnang.
In den letzten zwei Jahren mussten die Frauen vom Seilziehclub Gonten, welche in der Sportanlage Schaies trainieren, aktive Rücktritte verbuchen. Erfreulicherweise konnten die Gontnerinnen die Austritte mit Eintritte von jungen, motivierten und ehrgeizigen Frauen kompensieren. Um ein so eingespieltes Team zu sein wie man die Appenzellerinnen kennt, braucht es Zeit und Erfahrung. Nach intensiven Trainingsstunden waren sie voller Vorfreude und konnten es kaum abwarten, sich an einem Turnier zu messen und ihr Gelerntes umzusetzen. Das nicht ausgesprochene Ziel vom Trainer Franz Fässler war, das Halbfinale zu erreichen. Voraussetzung dafür ist der 4. Vorrundenplatz.
Mit leichten Niederschlägen am Tag und stärkeren über die Nacht, waren die Bodenbedingungen eine etwas rutschige Angelegenheit, was gerade die «neuen» Seilzieherinnen vor eine grosse Herausforderung stellte. Mit einem Sieg gegen Sins 2 und einem Unentschieden gegen Stans-Oberdorf wurde der vierte Vorrundenplatz egalisiert. Die Motivation und der Ehrgeiz vom Team ungeschwächt, wussten sie, dass derzeit ein Sieg gegen den amtierenden Schweizermeister von Sins 1 im Halbfinale schier ein Ding der Unmöglichkeit sein wird. So versuchte das junge Team mit einem schnellen und kraftvollen Pull gegen die erfahrenen Athletinnen aus dem Aargau Konter zu bieten, dies gelang ihnen anfänglich, konnten jedoch auf den Angriff der Sinserinnen nicht als Einheit abwehren und mussten sich geschlagen geben.
Das kleine Finale, die Begegnung um den dritten Podestplatz, stand den Tuggerinnen noch bevor. Das Heimteam aus Mosnang galt es zu bezwingen, gegen welches man in der Vorrunde verloren hatte. Nach dem Motto «abgerechnet wird am Schluss» waren die Appenzellerinnen voller Tatendrang, denn den dritten Rang würden sie nicht kampflos hergeben.
Ein regelrechter Abnutzungskampf würde man den kleinen Finale zwischen Gonten und Mosnang bezeichnen. Ein Kampf welche am Schluss die Gontnerinnen für sich entschieden haben und das Heimteam folglich auf den 4. Tagesrang deklassierten. Die Freude über den dritten Platz war enorm. Es liegen noch viel Trainings und Erfahrungen vor dem jungen Team, doch das Potential und der Kampfgeist ist definitiv vorhanden.