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Ein Stift war sogar sein eigener Lehrmeister

Posted by on 3. Dezember 2014

Erfolgreiche Lehrabgänger und Sportler in der Gringel Aula in Appenzell geehrt

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Ehre, wem Ehre gebührt: Bereits zum neunten Mal wurden erfolgreiche Lehrabgänger und Sportler im Kanton gemeinsam geehrt. Das Fazit: Die Innerrhoder Lernenden zeichnen sich durch überdurchschnittlich gute Wettbewerbserfolge aus. Und die Innerrhoder Sportart Nummer eins ist und bleibt Seilziehen, zumindest was den Teamsport betrifft. Es war eine gediegene Feier, musikalisch bereichert durch das Duo Bobby MCc.

Die Feierlichkeiten am Samstag in der Aula Gringel in Appenzell begannen um 16.30 Uhr ein bisschen hektisch, war doch der Landammann noch nicht eingetroffen. Und Roland Inauen war als Erziehungsdirektor an diesem Anlass wohl der wichtigste Mann, der Gratulant auf höchster Ebene – und erst noch vorgesehen als Festredner. Mit den Worten «Hoffentlich ist nichts passiert», entschloss sich Werner Hugener vom Amt für Berufsbildung die Ehrung der erfolgreichen Lehrabgänger vorzuziehen. Als Gratulant sprang Departementssekretär Silvio Breitenmoser ein. Geehrt wurden alle Lehrabgänger mit der Note 5,3 und höher. «Das sind alles sehr, sehr gute Abschlüsse», betonte Werner Hugener, «der Durchschnitt pro Jahr liegt jeweils so zwischen 4,6 und 4,7.» Und dieses «sehr, sehr gut» haben letztes Jahr 28 Lehrabgänger geschafft: Zuerst wurden 11 mit der Note 5,3, dann 8 mit 5,4 und schliesslich nochmals 8 mit 5,5 ausgezeichnet.

Ausbildung nachgeholt
Absolut am besten schloss jedoch der Milchtechnologe Matthias Koch mit 5,6 ab. Er war Lehrabgänger, führt aber bereits als Unternehmer die Appenzeller Ziegenprodukte AG, Gonten. Da er jedoch nicht fachspezifisch dafür ausgbildet war, wollte er dies nachholen. Und so geriet er in die eher kuriose Situation, dass er als Lehrmeister sein eigener Stift war.

Der wahre Sieger
Wie erfolgreich Innerrhoder Lernende sind, hat die SwissSkills in Bern bewiesen: vier gewannen Gold, zwei wurden Dritte. Wobei in dieser Statistik zwei Lernende eingerechnet sind, die ihren Erfolg nicht als Innerrhoder oder in Innerrhoden verzeichnen konnten, sondern die erst heute in Innerrhoden tätig sind. «Das zeigt, was für attraktive Arbeitsplätze der Kanton anbieten kann», erklärte Hugener. Dann zeigte er eine Statistik, die tatsächlich beeindruckte: «Der wahre Sieger: Appenzell Innerrhoden!» lautete der Titel. Die Grafik zeigte auf, dass Innerrhoden auf die Bevölkerungszahl umgerechnet an den SwissSkills der mit Abstand erfolgreichste Kanton war. Nach vorne zur Ehrung gerufen wurde auch Florian Manser, der bei den Europameisterschaften der Zimmerleute zum Team gehörte, das den 3. Platz erreichte.

«Der schönste Anlass im Jahr»
Inzwischen war auch Landammann Roland Inauen eingetroffen. Er hatte den Termin falsch im Kopf (oder falsch eingetragen): «Hättet ihr mich jetzt nicht erreicht, wäre ich vermutlich erst so gegen 18 Uhr gekommen.» In seiner charmanten Art gelang es ihm aber mit wenigen, aber gut gewählten Worten, im zahlreich anwesenden Publikum vollstes Verständnis für den Fauxpas zu schaffen, indem er einfach sagte, was Sache war. «Stellt euch vor, wenn ein Stift eine Stunde zu spät an die Lehrabschlussprüfung kommt oder wenn ein Sportler den Start verpasst – nicht auszudenken! Es ist himmeltraurig, dabei ist dies für den Erziehungsdirektor doch der schönste Anlass im Jahr. Aber passiert ist passiert. Nicht zu ändern. Die Aufregung der Organisatoren milderte er jedoch damit substanziell, dass er sie zu einer «Woschtbrötlete» einlud.

Ein bewegtes Jahr
In seiner Rede rekapitulierte Roland Inauen dann, was im Kanton im letzten Jahr in Sachen Berufsbildung so alles passiert ist. Tatsächlich ist vieles in Bewegung. Hier nur ein paar wichtige Stichworte: Das Erziehungsdepartement wurde personell neu organisiert; in Appenzell fand die Freizeitarbeiten–Ausstellung statt, in Oberegg die Gewerbeausstellung; neu eröffnet wurden in Appenzell das Berufsinformations­zentrum (BIZ) und in Teufen die Holzfachschule für das ganze Appenzellerland; geschaffen wurde der Wyon–Preis für tolle Berufsmittelschul–Abschlüsse. Und dann eben die SwissSkills, als klarer Höhepunkt – auch für Innerrhoden.

National und sogar international
Und was für die SwissSkills gilt, lässt sich vermutlich auch im Sport sagen, allerdings nur für die Sportart Seilziehen: Innerrhoden ist Spitze! Fast schon gewohnheitsmässig konnten von den Damen in dieser Disziplin WM–Medaillengewinne mit der Nationalmannschaft und vom SC Gonten ein Schweizermeistertitel (520 kg) gefeiert werden. Geehrt wurde auch ihr Trainer Franz Fässler. Aber auch die Herren hatten Grund zur Freude: Der SC Appenzell holte an den Schweizermeisterschaften (U23, 450 kg) Rang 3. Als Team brillierten zudem die Schützen–Veteranen von Appenzell: Fridolin, Hans und Peter Manser gewannen zusammen mit Bruno Ulmann den Ständewettkampf am Eidgenössischen im Feld A 300 m Freigewehre. Sandra Broger, die neu von Patrik Lenzi das kantonale Sportamt übernommen hat, konnte zudem fünf Einzelsportler ehren, die national mit beeindruckenden Leistungen überzeugt haben. Es sind dies: René Bürge (50 m Gewehr liegend, Senioren, 3. Rang SM); Erich Kuster (3. Rang Mountainbike Masters); Fiona Signer (1. Rang OL–Team D18 Juniorinnen), Nicolas Pracht (1. Rang 1000 m U16); und Leo Manser (Master Ski Alpin, Senioren: 1. Rang Slalom, 2. Rang Riesenslalom).

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