Erfolgreiche Innerrhoder Berufsleute, Sportler und Kulturschaffende in der Aula Gringel Appenzell geehrt
Bereits zum zehnten Mal fand am Samstag die Ehrung erfolgreicher Innerrhoder Berufsleute und Sportler statt. Dieses Jahr konnte zudem noch eine weit überdurchschnittliche Leistung eines Kulturschaffenden gewürdigt werden. Überhaupt kann man von einem Jahr der Rekorde sprechen: Es gab bemerkenswerte Leistungen zuhauf.
Begrüsst wurden die zahlreichen Gäste in der vollbesetzen Aula Gringel in Appenzell von den jugendlichen Musikanten der Gruppe Marwees mit Heidi Haas am Akkordeon, Sarah Inauen am Klavier und Joshua Epper am Hackbrett. Der Name «Marwees» inspirierte Werner Hugener vom Innerrhoder Berufsamt zu einem durchaus passenden Vergleich: «Wer sich auf der Marwees gemütlich auf einem Bänkli ausruhen will, muss zuerst einen steilen Aufstieg auf sich nehmen. Und genau dasselbe gilt für alle, die heute geehrt werden: Sie haben eine grosse Leistung vollbringen müssen, um nun den verdienten Lohn abholen zu können.»
Innerrhoden mit 800 000 Einwohnern
Das Lob an die Geehrten baute Erziehungsdirektor Roland Inauen in seiner Begrüssungsrede noch aus. Als einprägsames und vermutlich eindrücklichstes Beispiel nannte er die Teilnahme der Innerrhoder Berufsleute an den WordSkills in Sao Paulo: Diese war im Vergleich zur Einwohnerzahl derart beeindruckend gross, dass – berechnet am Durchschnittswert – Innerrhoden eigentlich 800 000 Einwohner aufweisen müsste. Nebst den tollen Leistungen der Lehrlinge vergass der Landammann aber auch nicht, die Ausbildner zu loben. Nicht zuletzt ihnen seien die grossartigen Leistungen zu verdanken.
«Goofe» statt Polizisten
Wie bei den Lehrabgängern, so war auch bei den Sportlern ein zahlenmässiger Rekord zu verzeichnen: Doppelt so viele Einzelsportler wie im Vorjahr konnten ausgezeichnet werden. Dass die Teilnehmer an der Sportwoche jeweils ein Gratisticket für ein Heimspiel des FC St.Gallen bekommen, war ihm auch noch einen erheiternden Spruch wert: «In der Regel schickt Innerrhoden Polizisten zu den Spielen in St. Gallen, ‹damol söns Goofe›.» Zum Schluss kam Roland Inauen noch auf die geplanten Sportanlagen auf Schaies zu sprechen. Hier nur kurz: Der revidierte Baurechtsvertrag, in den auch das Stammhaus miteinbezogen worden ist, konnte unterschrieben werden. An den kommenden Bezirksgemeinden in Appenzell, Rüte und Schwende kann sicher über diesen Baurechtsvertrag abgestimmt werden. Noch nicht ganz sicher ist jedoch, dass auch bereits die Baukosten unterbreitet werden können. Die Landsgemeinde hat darüber nicht zu befinden, weil beschlossen wurde, dass der Kanton fürs Hallenbad und die Bezirke für Schaies zuständig sind. In den Lenkungsausschuss Schaies sind nun auch die Bezirke Gonten und Schlatt–Haslen integriert worden. Auf Schaies sollen ein Fussballplatz, drei Tennisplätze, ein Beach–Volleyballplatz, eine Trainingsanlage fürs Seilziehen sowie eine Sporthalle für Judo und Aikido mit Garderoben etc. entstehen. Nicht auf Schaies wird damit sicher das neue Hallenbad gebaut werden.
Verdienst der Ausbildner
Es folgten die Ehrungen der LehrabgängerInnen, die mit den Gratulationen an die Allerbesten, nämlich Rahel Wyss und Fabienne Neff mit der sagenhaften Note 5,7 schlossen. Ein weiteres Mal geehrt wurden die erfolgreichen Teilnehmer an den WorldSkills 2015. Und dann, quasi ausser Konkurrenz, wurde noch eine spezielle, aber sehr verdiente Ehrung von Ausbildnern ins Programm eingeschoben. Es handelte sich im Küchenbusiness um Daniel und Barbara Inauen. Er ist Nationaltrainer und internationaler Experte. Eine Vielzahl von Lehrlingen ausgebildet haben auch schon Damaris und Christian Lienhard im Hof Weissbad. Sie haben dieses Jahr den Hans Huber–Anerkennungspreis erhalten. Zum Lehrmeister des Jahres ausgezeichnet wurden auf dem Gebiet der Fleischveredelung Franz und Margrit Fässler. Und Werner Hugener hat die Weiterbildung zum Berufsbildungsfachmann mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen, was Roland Inauen wie folgt kommentierte: «So eine Weiterbildung erhöht die Chancen auf dem Berufsmarkt enorm. Damit Werner Hugener uns nicht davon läuft, haben wir uns zu dieser Ehrung entschlossen.»
Vivaldi und Händel
Es folgte ein kultureller Leckerbissen: Andrin Dobler spielte fürs Gringel–Publikum nochmals die zwei Wettbewerbsstücke, mit denen er den Schweizer Jugendmusik–Solowettbewerb Violine gewonnen hatte: Concerto in a–Moll von Antonio Vivaldi und die Sonata in g–Moll von Georg Friedrich Händel. Am Flügel begleitet wurde der elfjährige Violin–Könner von Rafael Holenstein. Den Schweizer Jugendpreis gibt es seit 40 Jahren und er gilt als grösste Auszeichnung in diesem Bereich», erklärte Ottilia Dörig vom Kulturamt. Sie unterliess es nicht, auch den Eltern von Andrin Dobler und seiner Geigenlehrerin von der Musikschule Appenzell für ihren wesentlichen Beitrag am Erfolg zu danken.
Neun erfolgreiche Einzelsportler
Ein Champion braucht eine Vision, er braucht Talent und Siegeswillen, erklärte Sandra Broger vom Innerrhoder Sportamt – Cassius Clay zitierend – zu Beginn der Ehrungen erfolgreicher Sportler. Neun Einzelsportler haben sich dieses Jahr die kantonale Auszeichnung verdient. Der Querschnitt durch die Sportarten ist recht gross: Ski Alpin, Langlauf und Cross. In diesem Bereich sei nebst Marc Bischofberger, Leo Manser, Roland Schneider hier vor allem auch das vielversprechende Gontner Jungtalent Cédric Keller erwähnt. Tolle Leistungen gab es aber auch in der Leichtathletik, wo Ronja Mock und Nicolas Pracht ganz besonders brillierten. Volkstümlich, aber weniger verbreitet ist die Sportart von Reto Fuchs, der im Handmähen Erfolge erzielte. Mit Maurus Zwicker war erstmals auch ein Wakeboarder mit dabei. Und Franziska Dörig glänzte im Staffel–OL. Als Mannschaften überzeugten, wie schon seit Jahren, die Seilzieher–Innen, die SchützInnen und vier junge Läuferinnen der Olympischen Staffel. Zum Apéro leitete anschliessend wiederum die Jungformation Marwees über.